Nachdem ich meinen letzten Beitrag in und über Essaouria auf diesem Blog veröffentlicht hatte, bekam ich einige Emails von Deutschen, die in Marokko wohnen und auch via Facebook traten Menschen an mich heran, um mich über mögliche Irrtümer in meinem Beitrag aufzuklären.

Hauptsächlich an meiner Absolution und Heiligsprechung für Didier Schmalong schieden sich die Geister.

Es meldeten sich Personen bei mir, die über ihn schimpften und sich von ihm übervorteilt sahen. Mit Michaela, die mir diesbezüglich eine E-Mail schrieb, traf ich mich zum Plausch, kurz vor meiner Weiterfahrt nach Agadir.

Ich mag mich in Menschen täuschen, das passiert mir ständig, auch und zuletzt im heimischen Schwarzwald. Dies ist normal, menschlich und geschieht jedem. Bei Didier aber, müssen andere das Urteil fällen und Steine werfen, denn ich habe ihn nur sehr positiv erlebt.

Ich möchte mich noch einmal bei Didier bedanken, er hat mir sehr geholfen und er war meine erste Anlaufstelle auf dem afrikanischen Kontinent. Vielleicht wäre ich sonst zuerst in die Blaue Stadt gereist?

Ansonsten, gilt auch für mich, nach wie vor die Regel, dass man Deutsche, die im Ausland leben hinterfragt und ihnen nicht sofort alles glaubt. Manchmal hat es einen Grund, warum sie nicht zuhause sind.

Dass man den Marokkanern und dem Internet auch nicht alles glauben soll, erfuhr ich von Michaela. Sie war sich sicher, dass Jimmy Hendrix und Bob Marley nicht, wie von mir berichtet, in Essaouria Pott geraucht haben. Sie waren nicht einmal da.
Meine Tränen darüber hielten sich in Grenzen, denn sie konnte mir dafür versichern, dass Games of Thrones wirklich hier gedreht wurde und wusste, dass Homer Simpson, regelmäßig und seit Jahren, zum jährlichen Musikfestival im Juni anreist. Dies immer allein.

Gleich geht es weiter.

Ich fahre mit dem Bus nach Agadir. Schon als Jugendlicher liebte ich die Songs von Mike Batt und darum ist mir Agadir längst bekannt. Mein Weg in den Süden, nach Mauretanien, führt mich durch diese Stadt. Und ich treffe wieder einen Deutschen.
Horst, wurde mir von dem gescholtenen Didier empfohlen, hat einen Zweitwohnsitz in Agadir und engagiert sich emsig bei einigen sozialen Projekten in Marokko.

Meine Nachfragen bei den neuen Marokkokontakten, die sich wegen des letzten Blogbeitrages gemeldet hatten, haben ebenfalls nur Positives über meine anstehende Bekanntschaft zu berichten und ich freue mich auf unsere Begegnung.

Es geht weiter. Der Bus fährt mich nach Agadir.
189 Kilometer in drei Stunden? Das hört sich nicht nach einer sechsspurigen Autobahn an.

Schau mer mal, wir sind live dabei.
Bis bald