Noch etwa 3 bis 4 Monate bis zu meinem “Menschenweg”. Dann möchte ich mich auf eine Pilgerreise begeben und nach Oldupai in Tansania pilgern.

Dieses Unternehmen ist für mich im Augenblick: Sehr weit weg.

Die Tage in Hinterzarten sind mit Alltag ausgefüllt und ich erlebe die Glücksmomente eines frischen Vaters. Meine kleine Familie wächst und gedeiht, die Arbeit im hiesigen Tourismus macht Vergnügen und die Vorrunde bei der Fußball-WM unterhält mich in der freien Zeit (und lenkt mich ab).

Brot und Spiele für die geschundene und verunsicherte Welt in 2010.

Mein Sohn wird nächste Woche getauft, dies beschäftigt meine Gedanken. Auch die Gesundheitszustände von manch geliebtem Menschen stehen in meinem Fokus und sind Thema in meinen Gebeten.

Persönlich habe ich wieder einmal das Gefühl, zuviel drängt auf mich ein und überlastet mich. Dies liegt an den anstehenden Führungen als Gästeführer, den Aufgaben (ebenfalls anstehend) in unserem Biergarten, dem Alltag als Familienvater und der Tatsache, dass ich immer noch keine Vorbereitungen für meine Pilgerreise getroffen habe.

“Wer zum Fluss will um Fische zu fangen, sollte sein Netz nicht vergessen.” So oder so ähnlich, lautet ein chinesisches Sprichwort. Ich sollte meine Unternehmungen vorbereiten, mag dieses Sprichwort wohl mahnen. Ich bin sehr schlecht vorbereitet.

Meine Pilgerreise führt mich (problemlos) von Hinterzarten durch Frankreich und Spanien nach Marokko. Dafür benötige ich kaum Vorbereitung, lediglich ein Visum für Marokko und dies kann ich vor Ort erhalten. Ansonsten, lasse ich mich auf dieser Strecke leiten, strecke den Daumen raus oder reise mit Bekanntschaften und vertraue auf Gott. Ich freue mich auf diesen Pilgerabschnitt und auf die Begebenheiten die ich erleben mag.

Dann fangen meine Probleme an. Auf dem afrikanischen Kontinent. Hier gibt es keine bequeme und einfache Route von Marokko, quer über den Kontinent nach Tansania. Ich muss durch verschiedene Länder reisen, von denen einige nicht “sicher” sind und ich kann in einige dieser Staatsgebilde nicht einmal einreisen. Grenzübergänge in Nachbarländer ist in manchem afrikanischen Staat nicht erlaubt.  Es gibt keine durchgängige Zugverbindung und natürlich keine “afrikanische Autobahn von Nord nach Süd”.

Ich könnte fliegen, möchte dies aber tunlichst vermeiden. Für meine Pilgerreise sehe ich dies geboten. Aber ohne Flugzeug? Wie komme ich durch Afrika – lebend?

Heute wird diese Frage zurück gestellt. Ich sollte meine Führungen als Gästeführer vorbereiten, denn die ersten Anfragen und Anmeldungen haben mich überrascht und ich bin hier natürlich auch: Nicht vorbereitet. Wenn dann noch etwas Zeit bleibt, schreibe ich weiter an meinen Gedanken zur Benjamins Taufe. Um 14 Uhr kommt heute Pfarrer Seiser um mit uns über die Taufe zu reden. Ich freue mich auf diese Begegnung, ich schätze den Geistlichen. Er ist ein Guter seiner Zunft.

Noch etwa 3 bis 4 Monate bis zu meinem “Menschenweg”. Dann möchte ich mich auf eine Pilgerreise begeben und nach Oldupai in Tansania pilgern.