Der Heimatpfad der Gemeinden Breitnau und Hinterzarten ist ein wunderschöner Rundweg von etwa 8 Kilometer Länge, der an historischen Orten und Gebäuden entlang und durch die wildromantische Ravenna-Schlucht führt.

Der Heimatpfad wird aus diesem Grunde und zu Recht auch als Freilichtmuseum bezeichnet.

Nachdem wir zu unserem kleinen YouTube-Film über den neuen Premiumweg des Säbelthomas tolle Rückmeldungen erhalten hatten, wollen Christoph und ich nun mit einem weiteren Film, diesmal über den Heimatpfad nachlegen. Er soll mir auch Routine beim Filmen und Schneiden bringen (in Afrika ist Christoph ja leider nicht dabei) und der Film soll meinen Unterstützern eine erste Werbeplattform bieten.

So beschritten wir gestern unseren ersten Drehtag, bei dem wir uns grandios verschätzten. In Aufwand und Zeit.

Wir trafen uns morgens um 07:30 Uhr am oberen Eingang des Löffeltals und hatten, wie erwartet, das schönste Sonnenlicht zum Drehen und Wandern. Wir filmten die Landschaft, wir filmten die Gebäude, wir filmten die Höllentalbahn die an uns vorbeifuhr und wir filmten natürlich uns beim wandern, von vorne und von hinten. Wir filmten und filmten, bis plötzlich die Akkus von Geräten und Menschen leer waren. Wir standen am Zollhäuschen beim Sternen, dem letzten Take, hatten nicht einmal die Hälfte unserer vorgenommenen Aufgabe geschafft. Stolz auf unseren bisherigen Dreh waren wir, doch nun war die Luft raus und die Zeit alle.

 

 

Unser nächster gemeinsamer Drehtag ist für Mitte August vorgesehen, da wir vorher keinen gemeinsamen Termin finden. Ich hoffe, wir haben dann auch gleich gutes Wetter, denn sichten und schneiden müssen wir unser Material ja auch noch – bevor es zu diesem tollen Film kommen wird, der uns vorschwebt.

Drück uns die Daumen.

Vom Heimatpfad selbst bin ich entsetzt, denn wir drehen mit unserem Film einen Sterbenden, in seinem Todesjahr 2019.

Warum so dramatisch?

Dafür gibt es drei Gründe … ach eigentlich vier.

Zum Einen, bekommt der Löffeltalweg endlich eine Teerstraße, was jeden Anwohner erfreuen mag – für die Wanderstrecke jedoch einen erheblichen Qualitätsverlust bedeutet.

Der zweite Grund, ist das Vermächtnis der Familie Drubba, die zwei weitere unnötige Gebäude auf dem Gelände des Hofgut Sternen gebaut hat, welche nur ein Ziel verfolgen: Eine reiche Familie noch reicher zu machen und die mittlerweile fast täglich mehrere Busladungen an Touristen durch die Ravenna-Schlucht jagt.

Der dritte Grund, dürften Christoph Stöckli und ich werden, denn unser Heimatpfad-Video soll ja auch Werbung für dieses tolle Stück Schwarzwald machen und Lust zu einer Wanderung auf genau diesem Rundweg. Wir werden dies tun – in unzähligen Sprachen dieser Welt.

Der Heimatpfad ist also jetzt schon nicht mehr zu retten. Vielleicht entdecken wir bald einen russischen Desman, eine Kropfgazelle, eine Bisamratte, oder es brüten bald der Flussuferläufer oder die Brachpieper darin. Dann könnte man was machen.

Du vermisst den vierten Grund? Der Weg ist jetzt schon überlaufen, da auch die HTG einen guten Job macht und diesen Heimatpfad seit Jahren bewirbt.

Ich habe auf diesem wirklich tollen Rundweg, im Jahre 2008, mit 18 weiteren Kollegen, meine Abschlussprüfung als zertifizierter Gästeführer des Naturpark Südschwarzwald erfolgreich absolviert. Mein Thema war das Löffeltal.

Ich bin auf diesem Heimatpfad mit jedem gerne gesehenen Gast und fast allen Freunden gewandert. Dies in allen vier Jahreszeiten, dies zur Tageszeit, sowie des Nachts.

Quo vadis, Heimatpfad?

Ich weiss es nicht.

In etwa drei Wochen drehen wir wieder – wir sind live dabei.

Bis bald.